Agit-Pop nicht Agit-Prop

Aktionsvortrag, Agitationstheater und Straßentheater

Ich propagierte also Pop-Art als „Agit-Pop“ – und verwies auf Vorgänger des Jahrhunderts, die sich in der Pop-Art der zwanziger Jahre, dem Proletkult als Agit-Prop, als Agitateure der Lebensreformpropaganda bewährt hatten (mit „Agit-Pop“ firmierte ich am häufigsten auf den Dokumenten damaliger Veranstaltungen). Die Vorgehensweise im „Agit-Pop“ schrieb ich als „Strategie der totalen Affirmation“ aus, das heißt „Widerstand durch 150%ige Zustimmung“ statt durch Negation.

Im Unterschied zum Agit-Pop der 1960er hat das Agit-Prop der 1920er Jahre die Gegnerschaft in kampfförmige Auseinandersetzung überführt (Straßenkämpfe mit den Faschisten oder allgemeiner Kampf der Ideologien in der Schule, im Betrieb, in der Presse).

Siehe: Haben wir gelebt? (1984). In: ÄU, S. 236 ff.

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Mein Gott was ist los? | Agit Pop. Dritte Soirée in der Galerie René Block, Berlin 22.01.1965, Bild: Flyer. + 4 Bilder
Mein Gott was ist los? | Agit Pop. Dritte Soirée in der Galerie René Block, Berlin 22.01.1965, Bild: Flyer.

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